Balkan-Motorradtour Day 8 / 2022

07:00 Der Wecker geht los. Also aufstehen und erst mal Frühstück. Aber erst mal duschen. Das Zimmer hat gefühlte 12 Grad.

08:15 Frühstück. Ich bestelle einmal das was alle haben. Es gibt eine Platte mit Brot und griechisches Joghurt. Hmmm, fein. Wir diskutieren angeregt und schwelgen in der Vergangenheit.

09:30 Abfahrt bei 5 Grad. Wir haben eine 350 Km Monstertour vor uns. Aber das ist uns bis dahin noch gar nicht bewusst.

Der ersten Kurven kommen und schwups sind wir auf einer Schotterpassage. Die ist noch recht ruppig und man muss vorausschauend planen. Und wie das halt oft im Gelände so ist, hält Samba an und die Beine sind zu kurz. Und eine Sekunde später liegt die Maschine sauber parkiert auf dem rechten Alukoffer. Kurz aufgestellt und weiter gehts. Eine tolle Tour, doch es fängt an zu regnen. Doch die Schotterpassage endet zeitgleich.

Wir kommen an den Wassermühlen von Mlincici am Veliko Plivsko See an. Und wie immer steht immer einer rum der Geld will. Na ja, es lohnt sich ja auch. Und so zahlen wir 50 Cents für den Parkplatz was recht überschaubar ist. Jede Holzhütte ist eine Mühle, doch wo sind die Mühlen bloss ? Die werden seit langem gar nicht mehr genutzt und so gibt es nur noch Bruchstücke dazu. Das ganze hat etwas märchenhaftes, als käme Schneewittchen und die 7 Zwerge um die Ecke gebogen. Die ehemaligen Mühlen wurden vom See gespiesen. Das ganze sieht labyrinthartig aus. Recht clever gemacht das ganze. Doch jetzt ruft der Hunger und nebenan ist eine Pizzeria.

4 Pizzen sind schnell bestellt und die sind richtig gut. Vielleicht liegts auch am Hunger. Die Schwäne stehen am Fenster des Wintergarten und schauen uns gierig beim Essen zu. Die ganze Szene wird durch einen Hund aufgelöst, der die Schwäne jagt. Wir zahlen und ziehen weiter.

Dann gehts über den Berg Demerovac. Der verbindet so quasi Bosnien Herzegovina mit Kroatien. Ein Blick aufs Navi am Fusse der bosnischen Seite verrät, das sind tolle langgezogene Serpentinen. Das schreit nach einem Videodreh. Jetzt wird alles, das irgendwie nach einer Kamera ausschaut, an die Motorräder montiert. Oder man könnte auch sagen, wir montieren das was (noch) da ist, da Marc vom letzten Tag einige Abstriche machen musste. Kameras lieben zwar Motorräder, aber nicht wenn diese auf Ihnen liegen.... Wir planen den Videodreh, indem wir einfach losfahren. So haben wir das schon immer gemacht. Mal rechts mal links mal überholen mal zurückfallen lassen Die Strassen sind neu asphaltiert und ein Traum zum fahren. Wir sammeln so einiges an Gigabyte Kameramaterial zusammen und kommen am bosnischen Border an. Bruchbude, Papiere. Wir kommen am Kroatischen Border an. Keine Bruchbude, aber auch Papiere. Irgendwie sind die Kroatischen Grenzbeamten etwas entspannter als alle anderen, denen wir begegnet sind. Na vielleicht liegts ja auch an der EU, wer weiss.

Wir kommen am Perucke See an und umfahren ihn ostwärts auf einer Schotterpassage. Der Hintergrund ist prädestiniert für Videodrehs mittels Drohne und Marc gibt sein bestes auf seiner Maschine. Der Reifen hat gelitten und die Staubwolke beim durchfahren war gewaltig. Jetzt sind wir alle mächtig eingestaubt, aber egal.

Wir kommen in Cetina an und es ist jetzt nach 350km 18:30. So langsam wird es kühler und dunkler. Hotels findet man in der Pampa nur höchst selten, man fände wohl eher einen noch lebenden Dino, der sich hier versteckt hält. Ein Schild verrät eine Übernachtungsmöglichkeit in einem Apartement. Das tönt verlockend und Marc macht mittels Google translate die Nacht klar. Also schnell die Koffer geleert und den Tipp der netten Dame befolgt. Wir essen heute bei Ali. Der ist hoffentlich kein Boxer. Der Abend am Tisch ist dann eher etwas still, wir sind einfach alle komplett durch. Ein Bier mehr und ich wär am Tisch eingeschlafen. Wir fahren zurück und diskutieren noch eine halbe Stunde. Dann sind die Akkus leer.

Morgen fahren wir zum big blue oder Drachenauge. Aber dazu morgen mehr.

Spicki